AUFGABEN

Naturschutz ist ein umfassendes und weitgefasstes Thema. Unsere Natur muss nicht nur erhalten sondern auch geschützt, gefördert und weiterentwickelt werden. Um diesen Anforderungen nachhaltig gerecht zu werden wurden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien erlassen. Hierbei spielt der Naturschutzbeirat eine große Rolle. Die Mitglieder des Naturschutzbeirates beraten die untere Naturschutzbehörde des Landkreises zu anstehenden Entscheidungen bei Eingriffen in die Natur und Landschaft. Die Mitglieder des Naturschutzbeirates sind Vertreter der verschiedensten Gruppen bzw. Interessengemeinschaften. Die Interessen der Jäger als anerkannte Naturschützer werden ebenfalls durch den Obmann für Naturschutz des Kreisjagdverband Oberhavel e.V. im Beirat vertreten. Somit können die Jäger ihren Teil zum Schutz der Natur auf behördlicher Ebene beitragen.
Das Thema Jagd und Naturschutz soll bestmöglich auch im Einklang mit behördlichen Entscheidungen stehen. Hierzu ist es zwingend erforderlich entsprechendes Fachwissen und Meinungen anzuhören und anhand dessen realitätsnahe Maßnahmen zu ergreifen oder Entscheidungen zu treffen. Dieses Fachwissen stellt der Jagdbeirat zur Verfügung. Der Jagdbeirat soll die Jagdbehörden – bestehend aus unterer sowie oberer Jagdbehörde – bei allen grundsätzlichen Fragestellungen beraten und bei Entscheidungsfindungen aktiv unterstützen.
Es gibt verschiedene Jagdbeiräte, welche entweder auf Landes- oder auch Kreisbene gebildet werden. Der Jagdbeirat besteht aus verschiedenen Vertretern je nach Ebene wie folgt:

Landesebene

  • ein Vertreter der obersten Jagdbehörde
  • zwei Vertreter der Jäger
  • zwei Vertreter der Landwirtschaft
  • ein Vertreter des Körperschaftswaldes
  • ein Vertreter des Privatwaldes
  • ein Vertreter des Landeswaldes
  • ein Vertreter der Jagdgenossenschaft
  • ein Vertreter der Naturschutzverbände

Kreisebene

  • ein Vertreter der unteren Jagdbehörde
  • zwei Vertreter der Jäger
  • zwei Vertreter der Landwirtschaft
  • ein Vertreter des Körperschaftswaldes
  • ein Vertreter des Privatwaldes
  • ein Vertreter des Landeswaldes
  • ein Vertreter der Jagdgenossenschaft
  • ein Vertreter der Naturschutzverbände
Konkret berät der Jagdbeirat zum Beispiel zu Themen wie der Zustimmung oder Festsetzung von Abschussplänen sowie die Abrundung von Jagdbezirken in Form von Angliederung und Abtrennung. Ebenso aber auch wird der Jagdbeirat zu Themen wie Nachträge zum Abschussplan in Folge von Wildschäden hinzugezogen. Der jeweilige Jagdbeirat wählt selbst aus seinen eigenen Reihen einen Vorsitzenden und schlägt einen Jagdberater sowie dessen Stellvertreter vor. Der Jagdberater hat sodann die Aufgabe, die jeweilige Jagdbehörde bei Einzelentscheidungen zu beraten. Das Amt des Jagdberater sowie der gesamte Jagdbeirat werden für die Dauer von vier Jahren berufen. Für den Kreisjagdverband Oberhavel e.V. und somit als Vertreter für die Jäger auf Kreisebene sind im Jagdbeirat der Weidgenosse Marco Schultze sowie der Weidgenosse Michael Ohletz vertreten.
Die Geschichte vom bösen Wolf kennt jeder. Dieses Ammenmärchen schürt Ängste und Unwissenheit innerhalb der Bevölkerung. Der Wolf ist ein ebenso respektwürdiges Lebewesen wie jedes andere. Die unter Artenschutz gestellte und vom Aussterben bedrohte Tierart galt in Deutschland lange Zeit als vertrieben.

Erst im Frühjahr 2000 wurden wieder vereinzelt Wölfe im Nordosten Sachsens gesichtet, welche den Weg aus den weit entlegenen und traditionellen Verbreitungsgebiet im Osten Polens in den Westen des Landes schafften und schließlich den grenzüberschreitenden Weg nach Deutschland fanden. Daher ist die Überwachung des Bestandes zwingend erforderlich und wird von entsprechend qualifizierten Personen streng überwacht. Diese speziell geschulten Experten können bei Bedarf Hinweise und Ratschläge beim Auftreten von Wölfen geben. Sie stehen gern mit Rat und Tat zur Seite.

Durch ihre Arbeit helfen die Wolfskundigen das Vorkommen von Wölfen nicht nur zu bestätigen, sondern sie geben auch Ratschläge zum Verhalten bei Vorkomnissen mit dem Wolf und leisten Aufklärungsarbeit zum Schutz von Tierherden für Landwirte. Durch Kartierungen von Wolfsnachweisen durch Sichtungen, Spuren oder ähnlichem wird eine Population des Wolfes erfasst und in Form eines Netzwerkes über Landesgrenzen hinausgehend überwacht. Für Fragen zum Thema Wolf stehen unsere Wolfskundigen gern zur Verfügung.

Der Kreisjagdverband Oberhavel e.V. versucht mit seiner Aufklärungsarbeit zu verdeutlichen, dass die Jäger in erster Linie anerkannte Naturschützer und keine Mörder sind. Die Aufklärungsarbeit soll dazu dienen mehr Akzeptanz in der Bevölkerung den Jägern gegenüber zu verschaffen. Ebenso soll ein oft verlorengegangenes Bewusstsein für den nachhaltigen und schonenden Umgang mit der Natur wiedererweckt werden. Im Vordergrund steht die Natur, Flora und Fauna, die den Jägern am Herzen liegt. Denn mit der gesetzlichen Pflicht zur Jagd ist gleichzeitig die Pflicht der Hege und der Schutz der Natur verbunden.
Der Vorstand des Kreisjagdverband Oberhavel e.V. bildet die Interessenvertretung der Vereinsmitglieder. Je mehr Jäger sich in dem Verband organisieren, desto mehr können wir bewegen. In Zeiten in denen es immer wichtiger wird unsere Mitmenschen von uns Jägern zu überzeugen und darum gekämpft werden muss, dass die Jagd für jedermann weiterhin möglich sein kann und nicht für einen auserwählten Personenkreis. Der Kreisjagdverband Oberhavel e.V. ist Mitglied im Landesjagdverband Brandenburg e.V., welcher wiederum im Deutschen Jagdverband e.V. Mitglied ist. Um die Ziele und Interessen der Jägerinnen und Jäger in Oberhavel und Brandenburg durchzusetzen ist es notwendig, dass nach Möglichkeit jede Jägerin sowie jeder Jäger Mitglied in einem Jagdverband ist.

ZIELE

Unter Hege versteht man die Erhaltung eines angepassten, artenreichen gesunden Wildbestandes und den Erhalt, die Förderung und die Mehrung der Lebensgrundlagen für die Tiere und Pflanzen. Eines unserer Ziele ist somit, dass wir die Vielfalt der einheimischen wildlebenden Tierarten schützen und ständig überwachen müssen. Als anerkannte Naturschützer besteht die Hauptaufgabe der Jäger darin, die Lebensgrundlage unserer einheimischen Tierwelt zu erhalten, zu fördern und zu verbessern.

Da Jäger nachhaltig jagen sind Wildbeobachtungen und Wildzählungen ein wichtiges Mittel zur Bestandsermittlung. Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Jäger nicht nur gesetzlich sondern auch unter dem Aspekt der Verantwortung gegenüber dem Wild es als eine Selbstverständlichkeit ansehen, in Notzeiten dem Wild zu helfen und es zu versorgen.

Nach aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen und örtlichen Gegebenheiten versuchen die Jägerinnen und Jäger, welche bestrebt sind sich fortlaufend weiter- und fortzubilden, die Artenvielfalt in unserer Region zu wahren, zu fördern und zu verbessern. Dazu werden unseren Verbandsmitgliedern entsprechende Fortbildungsveranstaltungen und die Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch angeboten. Dies geschieht beispielsweise auf erweiterten Vorstandssitzungen oder auf speziell organisierten Fachveranstaltungen.
Eine der bedeutsamsten Aufgaben der Jägerinnen und Jäger ist die Verhinderung bzw. Bekämpfung von Tierseuchen. Lediglich ein frühzeitiges Erkennen durch den gut ausgebildeten Jäger und rechtzeitiges Ergreifen von geeigneten Maßnahmen kann dafür sorgen, dass eine Ausbreitung und damit eine Gefährdung einer oder mehrerer Tierarten verhindert wird.

Durch regelmäßig stattfindende Fortbildungsmaßnahmen für unsere Mitglieder wollen wir sicherstellen, dass sich diese stets auf dem neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstand befinden und das Wissen über Seuchen fortwährend aktuell gehalten und vertieft wird, wodurch eine Gefährdung durch Tierseuchen verhindert werden kann.

Alte Traditionen, Bräuche und Sitten sollten weitergegeben werden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten. Daher legen wir großen Wert auf eine Nachwuchsgewinnung, damit dieses Handwerk nicht verloren geht. Im gesellschaftlichen Wandel ist es daher auch für uns notwendig nicht stehen zu bleiben und sich fortwährend anzupassen.

Wir möchten daher den Ausgleich zwischen Jung und Alt schaffen und somit die Grundlagen für einen modernen und dynamischen Jagdverband schaffen, welcher sowohl auf die Erfahrungswerte der älteren Generation zurückgreift als auch in die Zukunft blickend die Interessen der jüngeren Generation vereint.

Wir schaffen daher Synergieeffekte in beide Richtungen durch eine geplante Zusammenarbeit mit dem Bauernverband Brandenburgs e.V. sowie der bereits seit Jahren bestehenden engen Zusammenarbeit mit dem „Jagdschule Oberhavel“ Verein zur Förderung der Jagdausbildung und jagdlichen Weiterbildung e.V. – kurz der Jagdschule Oberhavel.

VERANSTALTUNGEN

MENZ

Das alljährliche Waldfest in Menz findet im Juni statt. Das über ein ganzes Wochenende andauernde Familienfest bietet für Groß und Klein etwas. Von einer feierlichen Eröffnung untermalt mit einem Bootskorso auf dem Roofensee finden über das gesamte Wochenende verteilt verschiedene Veranstaltungen, wie z.B. der Große Waldmarkt mit Ausstellungen zur Handwerkskunst und Verpflegung samt Wildschwein am Spieß. Am Sonntag lädt die Revierförsterei zum Naturwacht-Treff. Den Abschluss des Waldfestes bildet ein Konzert in der Kirche Menz.

Der Kreisjagdverband nutzt dieses Waldfest um auf der stattfindenden „Pfostenschau“ die Förderung des Jagdhundewesens zu betreiben und verschiedene Hunderassen und deren jagdliche Einsatzmöglichkeiten aufzuzeigen.

OBERKRÄMER

Das ebenfalls jährlich Ende April stattfindende Krämerwaldfest in Oberkrämer wird veranstaltet von der Krämer Forst, welche das Fest mit einer Pflanzung des „Baum des Jahres“ eröffnet.

Der Kreisjagdverband Oberhavel e.V. nutzt diese Möglichkeit u.a. mit einem Infostand, um für die Nachwuchsgewinnung und das Brauchtum zu werben. Durch Aufklärungsarbeit anhand eines Infomobils – bestückt mit verschiedensten Exponaten aus der Tierwelt – möchte der Kreisjagdverband auf die erhaltungswürdige und vor allem notwendige Vielfalt unserer aller Natur aufmerksam machen. Ein weiteres Anliegen ist der Erhalt von Traditionen, worunter das Jagdhornblasen fällt. Vertreten wird dieses jagdliche Brauchtum unter anderem durch die Briesetaler Waldhornbläser und die Jagdhornbläsergruppe Oranienburg.

Der Grüne Abend ist eine gemeinsame Veranstaltung des Kreisjagdverband Oberhavel e.V. und des Kreisanglerverbandes Oberhavel für alle Mitglieder und deren Lebensgefährten, Familienangehörige oder Freunde.

Der Grüne Abend dient dem Austausch der Mitglieder untereinander und schafft eine gesellige Atmosphäre. Begleitet wird die Festveranstaltung unter anderem durch musikalische Unterstützung durch die Jagdhornbläser.